„Unter zwei Grad globaler Erwärmung zu bleiben, ist nicht nur ein Ziel des Umweltschutzes, sondern auch ein entscheidendes entwicklungspolitisches Ziel“, sagte Schellnhuber. „Jenseits dieser Linie würden wir viele Kipp-Punkte überschreiten, etwa beim Abschmelzen der großen Eis-Schilde und bei der Störung des asisatischen und afrikanischen Monsun-Systems.“ Die Beantwortung der Nachhaltigkeitsfrage dürfe „nicht verzögert werden durch politischen Streit“, sagte Nicholas Stern. Alle Länder müsssten wegkommen von der CO2-intensiven Wirtschaftsweise. „Angesichts der Unterschiede der Verteilung von Wohlstand und Ressourcen ist allerdings klar, dass die entwickelten Länder die Führung übernehmen müssen bei Finanzen, Technologie, Investitionen – und anerkennen, dass sie damit auch sich selbst nützen, weil es die Zukunft unseres Planeten und unserer Spezies sichern hilft.“
Das Treffen knüpft an das dritte Nobelpreisträger-Symposium zur Globalen Nachhaltigkeit an, das in diesem Mai in der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Stockholm stattfand. Die Reihe der „Nobel Cause“-Konferenzen wurde 2007 ins Leben gerufen von Schellnhuber. Bei jedem dieser Ereignisse versammelten sich rund fünfzig der renommiertesten Denker der Welt und Fachleute zum Thema Nachhaltigkeit, die Hälfte von ihnen Nobelpreisträger. In Stockholm verfassten sie ein Memorandum, zu dessen Übergabe eine Delegation des High-level Panel on Global Sustainability der Vereinten Nationen eigens nach Schweden kam. Der Text soll eingehen in die Vorbereitungen des Nachhaltigkeits-Gipfels Rio+20 im kommenden Jahr.