„Man könnte zwei Schlagzeilen formulieren: ,Durchbruch zum Weltklimavertrag' - oder, das wäre die negative Schlagzeile, ,Lizenz zum Nichtstun für ein weiteres Jahrzehnt'. Beides ist richtig“, so Schellnhuber in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Es ist zumindest eine gemeinsame Plattform für einen neuen Klimavertrag geschaffen worden. Aber der Pferdefuss ist doppelt: Es bleibt unklar, was in dem Klimavertrag quantitativ festgelegt wird; es könnte sein, dass der Vertrag so gestaltet wird, dass ihm jeder für einen Apfel und ein Ei beitreten kann, also ohne wirklich eine substanzielle Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen. Und zweitens ist 2020 als Zieljahr zu spät. Der Zug mag sich 2020 wirklich in Bewegung setzen, aber das Ziel existiert dann vielleicht nicht mehr. Das Ziel heißt: Die globale Erwärmung begrenzen auf maximale zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Man könnte ironisch sagen: Es fährt ein Zug nach nirgendwo.“
Ottmar Edenhofer sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Es ist in jedem Fall mehr herausgekommen, als ich erwartet hatte. Erreicht wurden allerdings nicht die notwendigen Reduktionen des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen. Stattdessen wurden zumindest internationale institutionelle Voraussetzungen geschaffen, die in dieser Form noch vor wenigen Tagen als undenkbar galten. Das Ergebnis ist ermutigend, aber nicht mehr. Weitere Initiativen scheinen mir unverzichtbar – etwa im Rahmen der G20 eine gemeinsame Technologiepolitik zur Förderung der Erneuerbaren Energien oder eine Abschaffung der Subventionen fossiler Energieträger, welche die G20 ja schon beschlossen haben.“
Weitere Aussagen finden sich bei der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, die am Montag Ottmar Edenhofer interviewte, sowie in Tagesschau und Tagesthemen vom Sonntagabend oder etwa im Handelsblatt. Stefan Rahmstorf, Leiter des PIK-Forschungsbereichs Erdsystemanalyse, sprach im Morgenmagazin von ZDF und ARD und im Wissenschaftsmagazin des Deutschlandfunks.