„Angesichts des Trends zur Verstädterung in vielen Teilen der Welt ist dies eine wichtige Erkenntnis – selbst bei noch größeren Megacities ist kein beliebig großer Hitzeinseleffekt zu erwarten“, erklärt Diego Rybski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Allerdings streuen die Einzelmessungen der Städte um diesen typischen Wert. So sind im Sommer bei großen Städten sogar Temperaturunterschiede von bis zu 4-6 Grad keine Seltenheit. Im Winter verschwindet der Effekt dagegen nahezu.
Die Detailanalyse für einzelne Städte zeigt auch, dass Städte in warmen Klimazonen einen umgekehrten, also kühlenden, Effekt aufweisen können. Hier gilt es noch genau zu ermitteln warum dies der Fall ist. Dann lassen sich Planungsstrategien entwickeln, die diese Erkenntnisse ausnutzen können.
„Der Hitze-Insel-Effekt wird vor allem relevant, wenn es ohnehin warm ist, wie zum Beispiel während eines anhaltend heißen Sommers“, erklärt Ko-Autor und Forschungsgruppenleiter Jürgen Kropp. Dann sind die Städte noch wärmer, was gesundheitliche Folgen insbesondere für ältere Menschen haben kann. Im Zuge des Klimawandels wird ein vermehrtes Eintreten von Hitzewellen befürchtet. „In Kombination mit der Alterung der Gesellschaft sind verstärkt gesundheitliche Probleme zu erwarten“, so Kropp. „Die Erkenntnisse über den urbanen Hitze-Insel-Effekt können also helfen, Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen.“
Artikel: Zhou, B., Rybski, D., Kropp, J. (2013): On the statistics of urban heat island intensity. Geophysical Research Letters (Early View, online) DOI: 10.1002/2013GL057320
Weblink zum Artikel: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2013GL057320/abstract