Der jüngste Zuzug von Millionen internationaler Migrant/innen und Geflüchteter nach Europa hat zu umfassenden Debatten über Migrationspolitik geführt. Noch größer ist jedoch Jahr für Jahr die Zahl der Binnenvertriebenen, die innerhalb ihrer Heimatländer aufgrund von Naturkatastrophen fliehen müssen. Gleichzeitig ist der globale Trend zur Urbanisierung ungebrochen. Der Klimawandel kann die Muster von Binnen- und grenzüberschreitender Migration und Flucht auf verschiedenen Wegen beeinflussen: Durch die Zunahme zerstörerischer Extremwetterereignisse, die zu Binnenvertreibung führen; durch ungleich verteilte Auswirkungen auf die Volkswirtschaften im globalen Süden und in den Industrieländern, wodurch die globale Ungleichheit verstärkt wird; oder auch durch die strukturelle Destabilisierung stark betroffener Staaten, die gesellschaftliche Konflikte verschärfen und so wiederum Menschen zur Auswanderung bewegen kann. Die Arbeitsgruppe widmet sich einem tieferen Verständnis der möglichen Klimaeffekte auf menschliche Migration und Flucht und der Entwicklung quantitativer Modelle, um die zugrundeliegenden Prozesse auf verschiedenen räumlichen Skalen abzubilden. Diese Modelle sollen angewendet werden, um die zukünftige Entwicklung von Migrations- und Bevölkerungsmustern unter verschiedenen Szenarien zu untersuchen, etwa in Bezug auf biophysikalische Klimafolgen (wie sie etwa in ISIMIP quantifiziert werden), sozio-ökonomische Entwicklung und demografische Veränderungen. Zugleich sollen die Konsequenzen des Klimawandels für gesellschaftliche Stabilität untersucht werden, insbesondere in polarisierten Gesellschaften oder Staaten mit schwachen Institutionen, um den Klima-Migrations-Konflikt-Nexus besser zu verstehen.
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