„Es ist ungewöhnlich, dass eine so schicksalhafte Weichenstellung in einer modernen Industriegesellschaft nicht durch Regierungserlass, sondern durch Diskurs und vernünftigen Kompromiss vorgenommen werden soll“, erklärte hierzu Schellnhuber. „Wenn dieses Vorhaben gelingt, wird ein großer Gewinner die politische Kultur in Deutschland sein. Und natürlich der Klimaschutz, dessen Dringlichkeit tagtäglich durch die zunehmenden Wetterextreme unterstrichen wird. Als Naturwissenschaftler in der Kommission werde ich insbesondere geltend machen, dass ein zögernder Kohleausstieg durch die Gesetze der Physik bestraft werden würde.“
Schellnhuber ist zugleich Vorsitzender des High Level Panel on Decarbonization Pathways der Europäischen Kommission. Den Vorsitz der deutschen Kohle-Kommission haben die früheren Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Matthias Platzeck (SPD) und Stanislaw Tillich (CDU), das Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn Ronald Pofalla, und die Politikwissenschaftlerin und Volkswirtin Barbara Praetorius, die früher Vizedirektorin der ökologischen Denkfabrik Agora Energiewende war. Zu den weiteren Mitgliedern zählen unter anderem Martin Kaiser (Greenpeace), Michael Vassiliadis (IG BCE) und Jutta Allmendinger (WZB).