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Leitender IPCC-Autor Warum machen Sie das, Herr Edenhofer?

Der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer ist Chef der Arbeitsgruppe III des Weltklimarates (IPCC). Die hat gerade ihren aktuellen Bericht zur Frage vorgelegt, was die Welt im Kampf gegen den Klimawandel tun kann. Was motiviert einen zu dieser oft zähen Arbeit?
Ottmar Edenhofer: "Dicke Bretter bohren"

Ottmar Edenhofer: "Dicke Bretter bohren"

Foto: STEFANIE LOOS/ REUTERS
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

"Mir ist die Arbeit im IPCC wichtig, weil wir dicke Bretter bohren müssen. Und das fordert auch heraus. Der Job mag manchmal frustrierend sein, aber mir ist es wichtig, das Problem zu verstehen - und dazu beizutragen, dass Lösungen entwickelt werden.

Neben dieser allgemeinen Motivation gibt es auch noch eine persönliche: Es ist toll mit so vielen herausragenden Wissenschaftlern, den besten des Fachs, arbeiten zu können. Das ist ein großes Privileg. Die größte und wichtigste Erfahrung für mich war die Interdisziplinarität.

Interdisziplinäres Arbeiten habe ich nicht an der Uni gelernt, sondern am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und im IPCC. Es ist eine große Herausforderung, wenn man sich mit einem Ingenieur oder einem Biologen unterhalten und auf einen gemeinsamen Nenner kommen muss. Und das habe ich im Großen und Ganzen, obwohl es auch viel Stress bedeutet hat, als durchaus befriedigend erlebt."

Aufgezeichnet von Christoph Seidler.