Luftstau am Himmel: Forscher finden Grund für das Extrem-Wetter

Dieser Sommer schlägt erneut Kapriolen: Rekord-Temperaturen nahe an der 40-Grad-Marke, dann wieder Stürme, Gewitter, Hagelschlag. Aber nicht nur in Deutschland – auch in anderen Teilen der Welt verzeichnen Wissenschaftler eine Zunahme extremer Wetterlagen.

Forscher glauben jetzt den Mechanismus dafür entdeckt zu haben: Ein Stau riesiger Luftmassen in der Atmosphäre sorgt für Rekord-Hitze und Unwetter auf der Erde.

Die Folgen für den Menschen sind dramatisch: Kältewellen in den USA, Überschwemmungen in Deutschland, Waldbrände in Russland.

Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erklären diese Wetterphänomene so: Ein Großteil der globalen Luftbewegung in den mittleren Breiten – also auch bei uns – läuft in Wellen um den Globus: Schwingen diese „Rossby-Wellen“ nach Norden, saugen sie tropische Luft nach Europa, Russland und die USA. Andersherum wird kalte Polarluft Richtung Süden transportiert.

Die Studie der Klimaforscher förderte folgendes zutage: Einige dieser Wellen stecken bei Extrem-Wetter nahezu fest und schaukeln sich stark auf! „Seit dem Jahr 2000 beobachten wir eine starke Zunahme dieser Ereignisse“, sagt Dim Coumou, Leitautor der Studie, zu BILD. Die Wissenschaftler zogen für ihre Untersuchungen ausschließlich Daten aus den Sommermonaten Juli und August heran.

Als Ursache für die zunehmenden Luftstau-Phänomene vermuten die Forscher die starke Erwärmung der Arktis.

Dim Coumou: „Der Nordpol wärmt sich als Folge der globalen Erwärmung schneller auf, als andere Regionen. Weil das Eis schmilzt, wird weniger Sonnenlicht ins All reflektiert, das Meer kann sich schneller aufwärmen.“ Hier könnte ein Zusammenhang mit den planetarischen Wellen bestehen. Dies muss allerdings noch durch weitere Forschung nachgewiesen werden.

Besteht der Mechanismus tatsächlich, hätte das fatale Konsequenzen: Denn die Differenz der Temperaturen zischen Arktis und unseren Breiten ist der Hauptantrieb für die Luftströmungen in der Atmosphäre. Gleichen sich die Temperaturen an, geraten die Luftmassen ins Stocken – und auf der Erde wird das Wetter immer extremer…

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