Weltall:
Leben im Sternbild des Großen Bären?
Deutsche Forscher finden eine
bewohnbare Zone im Planetensystem 47 Ursae Majoris im Sternbild
des Großen Bären. Gibt es Leben im All?
(jkm) - Im Planetensystem 47 Ursae
Majoris, das unserem Sonnensystem am ähnlichsten ist, findet
sich eine bewohnbare Zone. Das berichten Wissenschaftler vom Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung und der Universität Texas im
"International Journal of Astrobiology". Die Bedingungen
für einen erdähnlichen Planeten wären im System
47 Ursae Majoris günstig, meinen die Forscher. Das betreffende
Planetensystem liegt rund 45 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild
des Großen Bären (Ursae Majoris) und weist einen Zentralstern
mit Sonnenmasse auf.
Bisher wurden in diesem System
zwei Riesenplaneten entdeckt, die mit Jupiter und Saturn zu vergleichen
sind. Sie spielen eine wichtige Rolle, denn sie schirmen den inneren
Bereich des Planetensystems vor zu häufigen Asteroiden- und
Kometeneinschlägen ab. Andererseits können solche Riesenplaneten
aber auch andere Planetenbahnen stören.
Nach Meinung der Forscher müsste
sich ein potenzieller erdähnlicher Planet im System 47 in
einem solchen Abstand vom Zentralstern befinden, dass er in der
so genannten habitablen Zone liegt. Habitabel oder auch bewohnbar
bedeutet: An der Planetenoberfläche kann ein auf Photosynthese
basierendes Leben existieren. Außerdem muss die Bahn des
Planeten über sehr lange Zeiträume stabil bleiben.
Die Wissenschaftler fanden heraus,
dass die Chancen für einen habitablen Planeten besonders
groß sind, wenn die Planetenoberfläche zu einem großen
Teil mit Wasser bedeckt ist. Solch einen Planeten kann man auch
als Waterworld bezeichnen. Da unsere Erde mit einer 2/3-Ozeanbedeckung
auch als eine Waterworld einzustufen ist, könnte sie im System
47 UMa in einem 1,2-fachen Abstand Erde-Sonne vom Zentralstern
über mehrere Milliarden Jahre auf einer stabilen Bahn in
der habitablen Zone existieren.
Eine zweite Erde können Siegfried
Franck, Werner von Bloh und Christine Bounama vom Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung sowie Manfred Cuntz von der Universität
Texas in Arlington noch nicht vorweisen. Dem Aufspüren eines
Erdzwillings in der Milchstraße sind sie aber zumindest
ein Stück näher gekommen.
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