Potsdamer
Wissenschaftler sind dem Aufspüren eines Erdzwillings in der
Milchstraße ein Stück näher gekommen: Siegfried Franck, Werner von Bloh
und Christine Bounama vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
untersuchten gemeinsam mit Manfred Cuntz von der Universität Texas in
Arlington (USA) das Planetensystem 47 Ursae Majoris (47 UMa). Dieses
Planetensystem, das unserem Sonnensystem am ähnlichsten ist, liegt rund
45 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild des Großen Bären und
weist einen Zentralstern mit Sonnenmasse auf.
Bisher wurden im System 47 UMa bereits zwei Riesenplaneten entdeckt,
die mit Jupiter und Saturn zu vergleichen sind. Ein potenzieller
erdähnlicher Planet im System müsste sich in einem solchen Abstand vom
Zentralstern befinden, dass er in der so genannten habitablen Zone
liegt. Habitabel oder auch bewohnbar bedeutet, dass an der
Planetenoberfläche ein auf Photosynthese basierendes Leben existieren
kann. Außerdem muss die Bahn des Planeten über sehr lange Zeiträume
stabil bleiben. Die Wissenschaftler fanden nun heraus, dass die Chancen
für einen habitablen Planeten besonders groß sind, wenn die
Planetenoberfläche zu einem großen Teil mit Wasser bedeckt ist. Da die
Erde zu zwei Dritteln mit Ozeanen bedeckt ist, könnte sie nach
Berechnungen der Forscher im System 47 UMa in einem 1,2-fachen Abstand
Erde-Sonne vom Zentralstern über mehrere Milliarden Jahre auf einer
stabilen Bahn in der habitablen Zone existieren.